KUNST STABILITÄT GEBEN

Von Christo & Jeanne-Ciaude bis Tadashi Kawamata:
Weit mehr als 50 international bekann­ten Künstlern halfen Eisfeld Ingenieure, ihre Kunstwerke auf der Documenta umzusetzen.

Was haben Ingenieure mit Kunst zu tun? Klar, manche sammeln vielleicht Werke ihres Lieblings­ künstlers, andere engagieren sich möglicherweise sogar als Mäzene, weitere finden sich ganz allge­mein bei einem kunstinteressierten Publikum wieder. Im Falle von Eisfeld Ingenieure ist es noch etwas mehr. Denn selbst international hochrangige Künstler neigen bisweilen dazu, die statischen Anforderungen ihrer Kunstwerke zu unterschätzen. Und bei der Kasseler Documenta tritt dieses Prob­lem mit schöner Regelmäßigkeit mindestens alle fünf Jahre auf. Ob lole de Freitas, Giuseppe Penone oder Tadashi Kawamata weit mehr als 50 Kunst­ werken haben Eisfeld Ingenieure seit der ersten Documenta 1955 mit Planungsleistungen Stabilität verliehen.

Eines der bedeutendsten Projekte war die 85 Meter hohe Installation »5600 Cubicmeter Package« des berühmten Künstler Ehepaars Christo & Jeanne­ Ciaude auf der Documenta IV. Fünf Kräne, davon die zwei größten Kräne Europas, waren im berühmten Aufbruchsjahr 1968 notwendig, um nach drei gescheiterten Versuchen die größte Skulptur ohne tragendes Skelett aufzustellen, die es jemals gab ein luftgefülltes Paket in der Form eines Zylinders, das von den Kasseler Bürgern und den Documenta Besuchern liebevoll »Riesenwurst« genannt wurde.

Es war die letzte Documenta unter der Leitung ihres berühmten Begründers Arnold Bode und damit schließt sich der Kreis zu Eisfeld. Großvater Erich Eisfeld war eng befreundet mit dem renommierten Architekten Paul Bode, dem Bruder von Arnold Bode. Und Wolfgang Eisfeld wiederum mit dessen Sohn. Die Zusammenarbeit mit den Documenta­ Künstlern lag also quasi in der Familie und war natürlich sehr inspirierend, vor allem die damit verbundenen zahlreichen persönlichen Begegnun­gen und Diskussionen, an die alle Eisfeld Gene­rationen intensive Erinnerungen hatten und haben. Das Engagement für eine der wichtigsten Kunstveranstaltungen der Welt trägt bis heute. So zeichnete sich das Büro für die Tragwerksplanung der auffälligen »Hütten« im Auepark zuständig, die von punkt4 Architekten für die Documenta 13 entworfen wurden.